Die „große Liebe“ Paesold 604 BJ-1977
Das Cello ist genau 10 Jahre jünger als ich:-) – Es stand schon in meinem Zimmer, als ich noch auf einem drei viertel Cello lernte. – Ausgestattet war es damals mit den klassischen Saiten mittlerer Stärke von JAGAR. Es kam mit einem belgischen Steg daher….ein schwerer dunkler Cellokasten. Eines Tages war es dann so weit: das drei viertel große Sperrholz Cello aus der damaligen Tschechoslowakei… kaufte dann eine Schule ab… ich lernte auf dem großen Cello weiter…
Ein Streichinstrument kann sich klanglich über viele Jahre verändern – im besten Fall wird es mit den Jahren besser. Aber man selbst verändert seine Vorstellung des Klangs und Erwartung an das Instrument. Es soll schön erklingen können, eine leichte Ansprache und direkte Ansprache haben,… Von der C Saite bis zu A Saite sehr ausgewogen klingen,…und auch der so genannte Cello Wolfton muss in den Griff zu bekommen sein. Heute spiele ich die C und G Saite von Piratro Flex Core Deluxe und A und D Saiten von thomastik Version RONDO. Zudem bekam das Cello Wittner Wirbel Mechaniken bekommen, um das Stimmen komfortabler zu gestalten. Im Jahr 2023 ließ ich mir einen Bender Carbon Klangstachel einbauen. Das Cello bekam wärmere Klangfarben. Mit der Zeit dachte ich, dass dieses Cello in seiner Natur der Dynamik doch sehr durchsetzungsstark ist,… Kammermusik und Quartett erforderten jeweils eine besondere Aufmerksamkeit nicht zu so schnell zu dominant zu spielen. Daher investierte ich das Experiment, einen französischen Steg auszuprobieren. Mit Erfolg – das kleine Rennpferd, so wie auch der Cellist – konnten gezügelt werden. Die solistische Charakteristik wurde balanciert – das Cello bekam mehr Klangcharakter – schönere Tiefen und interessantere Obertonreihen.
Mein erstes E-Cello: Yamaha Baureihe SVC-200
Mit dem Yamaha SVC 200 sammelte ich erste Erfahrungen auf einem elektrischen cello.
Mit dem Yamaha Cello sammelte ich erste E-cello Erfahrung:
Mit der unter Cellisten bezeichneten Gottesanbeterin entstanden auch die ersten E-Cello Stücke.
Das Yamaha SVC-200 hat eine hohe Verarbeitungsqualität.
Das Design und die darin enthaltene Ergonomie sind genial.
Die Mensur dieses E-Cello ist dem herkömmlichen Cello sehr nah.
Vor allen Dingen besitzt es einen herkömmlichen Sattel und ermöglicht
einen normalen Lagenwechsel in die vierte Lage.
Integriert sind ein Kopfhöreranschluss mit Regler,
ein Line Out / Line in für CD oder MP3 und ein aktiv Verstärker mit drei Relay Stufen.
Eine neue Version des SVC-200 ist das SVC-210, bei dem der Bereich unterhalb des Stegs
mit einer Hohlkammer ausgestattet ist. Durch diese Kammer bildet sich ein kleine zusätzliche
Resonanzammer, die den Ton optimiert.
Das SVC-200/210 hat noch Geschwister: Das SV-50 welches in der Bauform und den Mechaniken reduziert
ist, insgsamt „leichter“ daherkommt, aber klanglich voll überzeugt. Zudem gibt es noch das SV-100/110,
welches mit einem Kunsstoffrahmen versehen ist.
Mein derzeitiges E-cello : Ned Steinberger CR4 cello
Das NS-Design Cello löst sich von allen Celli/E-Celli Vorstellungen, die man bisher kannte.
Es ist leicht, kompakt und lässt sich mit einem Stachelsystem, einem Boomerang Gurt, oder einen Strap System verschiedenfach montieren.
Dadurch kann man es spielen zwischen den Knien, umhängen als Gitarre, oder umhängen als Cello zum Spielen im Stehen.
Im Vergleich zu anderen Celli und E-Celli erfordern die Lagenwechsel viel Übung, da kein Sattel vorhanden ist.
Mittlerweile kann man aber einen Cello Thumb Stop kaufen. Er ist aus Holz, lackiert und kamm mit einem fertigen 3M Klebepad
positioniert werden. Damit hat man wieder einen Anschlag beim Lagenwechsel in den Sattel und damit eine erleichterte Intonation.
Das Bogenstreichen mit dem 4,5 oder 6 Saiters bedarf wenig Kraft zur Tonbildung.
Vibrato und Bogennuancierungen sprechen leicht und für ein E-Cello besonders vielfältig an.
Ich spiele das Cello mit den Original Saiten von Ned Steinberger, welche von Daddario hergestellt werden. (medium)
Als A-Saite bevorzuge ich auch gerne mal eine JARGA-Seite Tension medium (hellblaue Wicklung).
Sehr bemerkenswert: außer Volumenregler, Höhen- und Bassregelung gibt es ein spezielle NS Erfindung:
das Umstellen des Tonabnehmers mittels Schalter für Arco/Pizz in Cello klassik Ton, für Arco/Pizz (Polar Pick Up System)
in modulierter elektrischer Nuance und dem speziellen Einstellung für Piz: das Feeling wie bei einer Gitarre mit längerem Sustain.
Alle Schalterstellungen wiederum können auf der Rückseite des Cello mit Trimm-Potentiometern ausgelotet werden.
Dadurch, dass der spezielle Pizz Mode die Schwingungen der Seite in vertikaler Richtung am Steg abnimmt,
können die entstehenden Signale mit elektronik und Effektgeräten (Distortion, Octaver, Fuzz,…und so weiter)
besser moduliert werden als man von normalen E-Celli erwarten kann.
Aber das Polar pick up System hat auch Nachteile: ein schneller Wechsel zwischen Arco und Pizz beim Spielen wird durch das jeweilige Umschalten des Schalters nicht möglich